Inhouse Fortbildung am 4. März 2020
Gesund, gestört, ver – rückt, krank….
Einrichtungsübergreifende INHOUSE-Fortbildung beim vsj e.V. zum Thema „Psychische Erkrankungen als Teil unserer Arbeit – Pädagogische Interventionen“
TEIL 1 – 04.03.2020
Psychische Erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen… Ein Thema, das unseren Arbeitsalltag und den Umgang mit unseren Klienten fast täglich und zunehmend bestimmt. Die Zusammenarbeit ist oft herausfordernd, da schwankende Befindlichkeiten, Irritationen, starke Widerstände und Verunsicherungen sowohl auf Seiten der Klienten als auch der Pädagogen den Kontakt und die Zusammenarbeit maßgeblich beeinflussen. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten zu dem Thema, doch viele Fragen, die das eigene pädagogische Handeln und wirkungsvolle Begleitmöglichkeiten betreffen, bleiben meist offen.
Daher haben wir Mitarbeiter uns entschieden, eine eigene Fortbildung zu dem Thema zu stricken, um die Fortbildungsinhalte aktiv mit zu gestalten. Folgende Fragestellungen wurden vorab gesammelt:
– Erreichen eines besseres Verständnisses: Grenzziehung zur Normalität? Wie sieht ein „kranker“ Mensch die Welt? Wie erhalte ich Klarheit/innere Haltung?
– Wie sieht ein professioneller Umgang mit Störungsbildern im päd. Bereich aus? Umgang mit Familien – (Trauma) – Geheimnissen? Ausschlusskriterien Gesprächstherapie? Wie wichtig sind Diagnosen? Umgang mit Widerständen und „fehlender“ Krankheitseinsicht? Anregungen für die Begleitung im Alltag…
– Umgang mit unserem Auftrag: Selbstbestimmung vom Klienten versus Schutz vor (Kindeswohl-)Gefährdung?
– Nähe/Distanz: Was kann ich zulassen, wo muss ich mich im Hinblick auf Selbstfürsorge abgrenzen?
Nun brauchten wir nur noch einen geeigneten Dozenten. So kam es zu einer Kooperation mit dem in Nürnberg ansässigen Experten Herrn Georg Endres, der mit vielseitigen Erfahrungen in der Arbeit mit psychisch Erkrankten im Bereich der ambulanten Beratung und klinischen Begleitung aufwarten kann. Die Fortbildung wurde in 2 Teilen konzipiert mit achtwöchigem Abstand, um gelerntes in der Arbeit zu überprüfen und anschließend im zweiten Block zu reflektieren, zu hinterfragen, zu vertiefen.
Am 04.03.2020 fand nun der erste Teil dieser Inhouse-Fortbildung statt. Rund 20 Mitarbeiter des vsj aus verschiedenen Teams waren dabei und trafen sich von 9.00 bis 13.00 Uhr zum gemeinsamen fortbilden :).
Das schöne an einer Inhouse-Fortbildung ist neben der Auseinandersetzung mit dem Thema, der enorme Mehrwert der thematischen Beschäftigung in Zusammenarbeit mit den eigenen Teamkollegen bzw. anderen Mitarbeitern aus anderen Arbeitsfeldern und Einrichtungen, da wir (zumindest im Bereich der ambulanten Hilfen) doch überwiegend/fast ausschließlich in Einzelsettings arbeiten und der Austausch über die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungswerte manchmal im Alltag zu kurz kommt. Außerdem lernt man sich nebenbei auf allen Ebenen noch besser kennen und stärkt so die Zusammenarbeit und die Identifikation mit und innerhalb unseres Vereins.
Wir sind schon ganz gespannt auf Teil 2 und hoffen auf die weiteres Beantwortung unserer zahlreichen Fragen, praxisnah, fundiert und gewinnbringend….
Danke für das zahlreiche Interesse und die Offenheit….
Sabine Traulsen (AD Erlangen)